Werden SIe Sponsor

Die eigene Familie sollte für Kinder immer das Fundament des Vertrauens sein. Leider erfahren gerade hier viele Kinder Gewalt, Misshandlungen und Vernachlässigung, was ihre Seele nachhaltig traumatisiert. Das Kinderheim Kleine Strolche gibt diesen Kindern ein Zuhause. Wenn unsere Kinder zwischen 0 und 6 Jahren aus ganz Deutschland – oft von einem Moment auf den anderen – zu uns kommen, geben wir ihnen mit viel Liebe und Geduld langsam das Vertrauen in das Leben zurück.
Doch für schwer traumatisierte Kinder ist es ein langer Weg, wieder normal zu leben. Es sind jahrelange und umfangreiche Therapien notwendig. Um dieses soziale Engagement dauerhaft zu sichern, brauchen wir Ihre Unterstützung. Wenn Sie sich entschließen, unsere Kinder zu unterstützen, möchten wir Ihnen auch etwas zurückgeben! Dafür ist Sponsoring die beste Art.
Die vier zentralen Säulen unseres Kinderheims
In unserem Kinderheim gibt es vier Säulen, die unseren Kindern bei der Verarbeitung ihrer Traumata helfen. Mit Ihrem Sponsoring können Sie konkret auswählen, welchen Bereich Sie unterstützen möchten:
- Traumtherapie
- WOHNEN UND LEBEN
- TIER- UND NATURGESTÜTZTE THERAPIE
- SPIELEN UND ENTWICKLUNG
- Traumtherapie
Lotta wurde von ihren eigenen Eltern sexuell missbraucht. Sie war vier Jahre alt, als sie zu den Kleinen Strolchen kam. Regelmäßig verfiel sie in tiefe psychische Krisen – sprach nicht und weinte nur. In einer schlimmen Nacht suchten wir Hilfe bei verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen, doch alle waren überfüllt. Die Kleine mit Medikamenten ruhigzustellen war die einzige „Hilfe“, die uns angeboten wurde. Damals trafen wir die Entscheidung, selbst ein therapeutisches Zentrum für Kinder aufzubauen, um uns nicht mehr auf externe Hilfe verlassen zu müssen

2018 wurde das Rittergut Ovelgönne für das Kinderheim erstanden. Hier soll ein Therapiezentrum für traumatisierte Kinder entstehen. Aufgebaut werden erweiterte tiergestützte, heilpädagogische, kinderund jugendpsychiatrische und psychotherapeutische Angebote. Mit der einhergehenden Sanierung und Renovierung des Gebäudes wollen wir den ursprünglichen Geist des Gutes bewahren und fortführen. Die Kernsanierung des Rittergutes sowie den Ausbau des angeschlossenen Therapiezentrums finanzieren wir ausschließlich durch Spenden, Sponsoring und geringe staatliche Zuschüsse.
Wie Kinder auf traumatische Ereignisse wie sexuellen Missbrauch, Vernachlässigung oder Gewalt reagieren, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von der Art und Stärke des Erlebnisses, von der Situation und von den persönlichen Ressourcen, über die das Kind verfügt. Auch Jahre später kann in einem Flashback das Trauma noch unbewusst reaktiviert werden. Das Erlebte kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Aber eine gezielte Traumatherapie mit speziellen psychotherapeutischen Methoden hilft, die Kinder zu stabilisieren, damit sie den Alltag bewältigen können. Traumatische Ereignisse können so verarbeitet und in das Leben integriert werden.
Für die Psychotherapie gilt die „Faustregel“: Je früher sie nach dem traumatischen Vorfall in Angriff genommen wird, desto kürzer ist die Zeit, die sie dauert. Je länger der Vorfall zeitlich zurückliegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Trauma bereits verfestigt hat. Lotta wacht nachts immer noch mit schlimmen Albträumen auf. Sie wird noch viele Jahre Therapien benötigen, um den Weg zurück in ein normales Leben zu finden.

- WOHNEN UND LEBEN
Philip kam mit seinem Zwillingsbruder ins Kinderheim. In ihren ersten Lebensmonaten wurden sie von ihrem eigenen Vater regelmäßig misshandelt. Plötzlich kamen fremde Menschen und holten sie ab. Nur einen kleinen Rucksack durften sie mitnehmen. Sie wurden in ein anderes Haus gebracht mit vielen neuen fremden Menschen. Dort wird ihnen geholfen – aber das wissen Philip und sein Bruder in diesem Moment noch nicht.
Im Kinderheim Kleine Strolche tun wir alles, um Kindern wie Philip und seinem Bruder schnellstmöglich das Gefühl zu geben, in Sicherheit zu sein. Den größten Anteil daran haben natürlich unsere Mitarbeiter – ein Team aus rund 50 speziell ausgebildeten Fachkräften, wie Sozialpädagogen, Erzieher, Kinderkrankenschwestern, Hebammen und Heilpädagogen, die genau wissen, was zu tun ist, um diese Kinder in solchen Momenten in ihrer Verzweiflung aufzufangen. Aber auch weitere Dinge müssen berücksichtigt werden. Haben Sie jemals versucht, die Perspektive von Kindern einzunehmen? Machen Sie einmal folgenden Versuch: Gehen Sie in die Hocke und laufen Sie in dieser Haltung durch Ihre Wohnung. Was fällt Ihnen auf? Die Kinder müssen sich den wenigen Erwachsenen unterordnen.
Im Kinderheim Kleine Strolche entwickeln wir mit pädagogischen Fachkräften Räume für Kinder – für unsere Kinder. Details wie Geometrie oder Farbwahl haben wichtige Auswirkungen auf die Psyche der Kinder. Denn Räume wirken auf all unsere Sinne. Die Wirkung des Raumes beeinflusst die Atmosphäre, die zu Wohlbefinden und Ausgeglichenheit führt. Im Kinderheim Kleine Strolche gibt es Räume für laute und leise Momente, für soziale Interaktion, Gespräche, für gemeinsame Mahlzeiten und den Austausch der Kinder untereinander. Unsere Räume regen zum Handeln und Experimentieren an. Sie bieten Herausforderungen zum Entdecken und Erkunden. Raumübergreifende Aktivitäten bieten eine Vielfalt von Bewegungsmöglichkeiten.
Wir arbeiten ständig an unserem Raumkonzept, um es weiter zu optimieren. Denn wir haben den Anspruch, dass all diese Räume optimal für unsere Kinder ausgestattet sind und beim ersten Betreten ausstrahlen: Hier bin ich geborgen.
- TIER- UND NATURGESTÜTZTE THERAPIE
Nina ist fünf Jahre alt. Sie wurde mit 8 Monaten ein „Kleiner Strolch“. In den ersten Monaten ihres Lebens wurde sie stark vernachlässigt. Das hat nicht nur ihre Seele traumatisiert, sie ist dadurch auch geistig eingeschränkt. Nina ist aber glücklich. Sie liebt es, einfach nur in die Natur zu schauen. Aber sie lebt in ihrer eigenen Welt. Es ist schwer, zu ihr Kontakt aufzunehmen.

Bei Kindern wie Nina können Tiere als Medium zwischen Kind und Therapeut vermitteln und den Weg zu einer tragfähigen Therapeut-Klient-Beziehung ebnen. Der Grund für den Einsatz von Tieren ist relativ einfach. Tiere sind unvoreingenommen, sie scheren sich nicht um körperliche oder seelische Makel und nehmen ein Kind so an, wie es ist. Tierische Neutralität ist besonders aufgrund von Stigmatisierung ein hohes Gut. Darüber hinaus bringen alle Tiere typische Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften mit, die bei verschiedenen seelischen Erkrankungen heilsam wirken können und das Verhalten der Kinder insgesamt positiv beeinflussen.
Durch den Kontakt mit Tieren in der Natur erleben die Kinder die Jahreszeiten bewusst und lernen das Fühlen und Begreifen der vier Elemente: Wasser, Feuer, Luft und Erde. Das Kinderheim baut derzeit auf dem Rittergut in Ovelgönne/Niedersachsen heilpädagogische, kinder- und jugendpsychiatrische und psychotherapeutische Angebote auf, u. a. im Bereich tierund naturgestützte Therapie mit dem Schwerpunkt therapeutisches und heilpädagogisches Reiten. Vor allem zwei Wesenseigenschaften machen Pferde zu einem idealen Co-Therapeuten: Pferde sind Fluchttiere. Sie leben im Hier und Jetzt und nehmen jedes Detail ihrer Umgebung wahr und reagieren unmittelbar – auch auf ihr menschliches Gegenüber. Pferde sind aber auch Herdentiere und verfügen über ein differenziertes Sozialverhalten und eine komplexe körpersprachliche Kommunikation.
Obwohl der Einsatz von Tieren, insbesondere von Pferden, in der frühkindlichen Therapie unumstritten ist, ist er als Heilmethode in Deutschland nicht anerkannt. Dementsprechend benötigt das Kinderheim Kleine Strolche dringend Hilfe von externen Unterstützern, um das tier- und naturgestützte Angebot weiter auszubauen und Kindern wie Nina den Kontakt mit „unserer“ Welt einfacher zu machen.

- Traumtherapie
Seit ein paar Monaten wohnt Lara im Kinderheim. Sie ist mit zweieinhalb Jahren zu uns gekommen. Lara war in Deutschland nirgends registriert und wurde seit ihrer Geburt nur in ihrem Kinderbett eingesperrt. Als sie zu uns kam, hatte sie den ganzen Mund voller Holzsplitter, denn vor Hunger und Langeweile begann sie, die Gitterstäbe zu essen. Sie kannte keine Umarmung, keine Außengeräusche und keine anderen Menschen. Es hat Wochen gedauert, bis Lara begann zu spielen – und das war ein entscheidender Moment.
Denn Spielen ist ein Grundbedürfnis von Kindern und für die kindliche Entwicklung so wichtig wie Schlafen, Essen und Trinken. Das Gehirn ist bei der Geburt noch nicht vollständig ausgereift. Insbesondere während der ersten Lebensjahre bilden sich wichtige Nervenverbindungen noch aus, indem das Gehirn lernt, über Augen oder Ohren gelieferte Informationen zu verarbeiten.
Beim Spielen bekommen Kinder eine Vielzahl von Anregungen. Je vielschichtiger und kontinuierlicher sie verarbeitet werden, desto besser unterstützen sie die kindliche Gehirnentwicklung. Spielen ist ein kindlicher Zugang zur Welt. Alle Erlebnisse und Erfahrungen, die ein Kind sammelt, bildet Nahrung für die Seele. Im Spiel verarbeiten Kinder Gefühle wie Wut, Enttäuschung, Stolz oder Freude. Insbesondere für traumatisierte Kinder ist das Spiel eine Möglichkeit, negative Erfahrungen zu verarbeiten. Spielen fördert nicht nur die geistige, sondern auch die körperliche Entwicklung des Kindes, denn Bewegung begünstigt die Motorik.
Das Kinderheim plant derzeit den Bau einer Bewegungshalle zur spielerischen Förderung der Motorik sowie einen großen neuen Spielplatz, um auf dem Gelände des Kinderheims vielfältige, altersgerechte und individuelle Spielmöglichkeiten anbieten zu können. Manchmal werden wir gefragt: „Warum benötigt ein Kinderheim einen eigenen Spielplatz? Es gibt doch tolle öffentliche.“ Für Lara war es schon ein großer Schritt, das Haus zu verlassen. Kinder wie sie müssen ganz behutsam und ruhig an das Spielen herangeführt werden, um ihre Entwicklung optimal zu fördern.